Freitag, 25. August 2017
Noch was absolut nebensächliches ...
Heute morgen, als ich aufgestanden bin, habe ich bemerkt, dass meine Sockenschublade leer ist. Fast leer. Eine einzige und einzelne Socke lag da noch traurig herum. Ich besitze nur Socken von ein und der selben Art. Alle schwarz, alle vom gleichen Hersteller. Absolute Gleichschaltung. Das macht das Leben verdammt einfach, weil man nach dem Waschen nicht ständig den richtigen Partner suchen muss und die Einzelsocken einfach gemeinsam in der Schublade verschwinden. Jede kann quasi mit jeder. Ein durchaus bewährtes Lebenskonzept. Nun gut, da lag also nur diese einzige traurige partnerlose Socke herum. Gelegentlich werden Socken ja mal löchrig. Meine Mutter dazumals konnte noch Socken stopfen. das sah aber echt bescheiden aus, weil die Stopfstelle meist sehr grobgerastert gewesen ist und die Garnfarbe auch nicht immer 100% gepasst hat. Als Kind ist mir das herzlich egal gewesen. Mit Eintritt in die Zeit, in der die Eltern schwierig werden, wollte ich dann aber nicht mehr im Socken-Penner-Look herumlaufen und ich habe darauf Wert gelegt, keine Stopfsocken mehr zu tragen und löchrige Socken zu entsorgen oder meinetwegen noch zum Schuheputzen zu verwenden. Auf jeden Fall ist es gut möglich, dass ich eine meiner kommunistischen Einheitssocken mal wegen Durchlässigkeit verbannt habe und so ist nun eine Socke immer übrig. Irgendwann wird sich das Verhältnis wieder angleichen, da bereits ein paar Sockenkandidaten ebenfalls unter Beobachtung stehen, die offenbar nicht mehr dichthalten können.
Zurück zum heutigen Morgen. Die eine Socke brachte mich nicht weiter. So viel war klar. Jetzt eine stinkige Altsocke aus der Wäsche zu kramen, dazu hatte ich auch keine große Lust. Was tun? In der Schublade über der Sockenkommune leben ein paar privilegierte Pärchensocken. wandersocken von Falke. Das Paar 16 Euro oder so. Unglaublich haltbar sind die. Echte Qualitätsarbeit. Die sind so elitär, dass da sogar die Seitenbezeichnungen draufgestickt sind. L für links auf der linken Socke. Was R auf der anderen Socke bedeutet, überlasse ich mal der dunklen Phantasie meiner Leserinnen und Leser. Kurzerhand habe ich also diese sophisticated socks übergezogen und bin losmarschiert zur Arbeit ...

Ergebnis:
1. Wandersocken und Chucks vertragen sich nicht. Wandersocken sind viel dicker, so dass ich kaum in die Sneakers reingekommen bin.
2. Wandersocken halten viel wärmer. Im synergistischen Effekt mit der Enge in den Sneakers war die Stauhitze spätestens nach drei Stunden kaum noch zu ertragen.
3. Wandersocken sind sich treu. Im späteren Wäscheberg muss ich den jeweiligen Partner suchen und finden. Einen Ausflug in die Sockenkommune eins drunter ist kaum denkbar und würde zur Revolte führen. Hier und da. Die Kommunensocken können nämlich überhaupt nicht mit der Sockenelite eins drüber. Die grüßen sich noch nicht einmal im Wäscheberg. Und anders herum können die Elitesocken überhaupt nicht mit dem Pack, das unter ihnen lebt. Noch elitärer sind übrigens Sportsocken ...

Heute muss ich mal Wäsche waschen. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Ist dann aber doch ein bißchen länger geworden.

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Der Gedanke, dass ...
... wir nur eine auf chemischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten funktionierende Ansammlung von Atomen sind, lässt einen manchmal verrückt werden. Und gleichzeitig beruhigt es. Gibt es doch Gewissheit, dass alle Menschen im Grunde gleich sind.

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